Bedarfsanalyse und inhaltliche Erarbeitung
In der ersten Arbeitsphase galt es, eine verifizierte Grundlage für die Definition der Themenfelder und inhaltlichen Ziele des angedachten Werkzeugs zu schaffen.
Das Netzwerk des Konsortiums wurde genutzt, um nach den Vorarbeiten der Antragstellung die Zielgruppen klarer heraus zu filtern und deren Bedarfe zu umreißen.
Es zeigte sich, dass abseits der großen Strukturen und Kulturunternehmen, deren Vorbildwirkung nicht allgemein merkbar ist, große Mängel im Sicherheitsmanagement auf allen Ebenen bestehen. Verschriftlichte Werkzeuge oder Handreichungen stehen nicht zur Verfügung.
Damit war die geplante Ausrichtung auf kleine und mittlere, unabhängige Strukturen verifiziert. Gleichzeitig stellt diese breite Zielgruppe die Anforderung eines niederschwelligen Zuganges. Das vorausgesetzte fachliche Vorwissen kann als partiell vorhanden, jedoch weitgehend gering angenommen werden. Das in Sicherheit zu investierende Zeitkapital ist gering und muss sich auf das Notwendige beschränken. Die Unterstützung seitens der Trägerstrukturen ist beschränkt.
Das Konsortium führte umfassende Recherchen digital und analog hinsichtlich Lern- und Hilfsmaterialen, Publikationen und Best-Practice-Beispielen in Österreich und im weiteren Europäischen Raum durch.
Vor allem im internationalen /europäischen Kontext zeigte sich, wie auch in anderen Themenfeldern, klar, dass die Ausgangsbedingungen teilweise grundlegende Unterschiede aufweisen. Dies beginnt bei der teils traditionell verankerten gesellschaftlichen Wahrnehmung von Kulturgut und der Eigenverantwortung für dessen Erhalt, über die Bereitstellung von Mitteln gemäß politischen Willens bis hin zu differenten Richtlinien auf allen Ebenen der Kulturgutarbeit.
Aus dem Feld der sicherheitsrelevanten Fachpublikationen, Handreichungen, Checklisten sowie adaptierbaren Vorlagen wird eine Auswahl zur Weiternutzung als Materialkoffer zusammengestellt und zugänglich gemacht.
Aus der überschaubaren Menge der Online-Tools oder – publikationen werden einige wenige inhaltlich entsprechende und geprüfte Modelle gewählt, die als weiterführende Materialien von KuKuRisk empfohlen werden.
Das Spiel
Basierend auf den gewonnenen Informationen und Erkenntnissen wurden Mindeststandards und inhaltliche Schwerpunkte festgelegt. Um die Zielgruppe optimal anzusprechen und durch niederschwelligen Zugang zur Teilnahme zu motivieren, einigten sich die Projektpartner auf eine spielerische Form. Die Entscheidung fiel auf eine den Anforderungen gerecht werdende, einfache Form, welche über die KuKuRisk-Website aufgerufen werden kann. Das angestrebte Ziel eines Werkzeugs, das
- Offline verfügbar ist
- Interessant gestaltet ist
- Niederschwellig umgesetzt werden kann
- Motiviert
- Im Hintergrund wie ein Fragebogen funktioniert
kann damit erreicht werden.
Die Teilnehmer (Zielgruppe) werden dabei mit (Experten)Personen konfrontiert, welche sie in einem Frage-Antwort-Spiel durch die jeweiligen Themenbereiche führen.
Die anfangs inhaltlich sehr umfangreichen Themenbereiche erfuhren im Zuge des Prozesses eine Straffung, sodass der zeitliche Aufwand für die Teilnehmer überschaubar ist.
Das Spiel ist in 12 Beobachtungsbereiche gegliedert, die ein Gesamtbild abdecken.
Risikoanalyse, Verwaltung, Vandalismus, Diebstahl, Gewalttaten, Wasser, Abnutzung, Licht/Klima, Schadstoffe, Schädlinge, Naturereignisse und Feuer.
Neben der Möglichkeit, sich im Menü die jeweiligen Themen nach Interesse auszuwählen und sich die Ergebnisse bzw. gezeigten Informationen ausdrucken zu können, finden die Spieler auch Vorlagen, Checklisten, Video- und Bildmaterial vor, welches „alltagstauglich“ für die Zielgruppen gestaltet bzw. adaptiert wurde.
Als weiterer Anreiz wurde auch über ein Belohnungsmodul diskutiert und letztlich eine passende Variante gefunden und in den Spielablauf integriert.
Im Sinne der zu erzielenden Erkenntnisse über das Sicherheitsbewusstsein und entsprechende Einrichtungen wurde das Frage-Antwort-Spiel von Anfang an so gestaltet, dass mittels einer entsprechenden Codierung eine Auswertung nach Themenbereichen erfolgen kann.
Datenauswertung
Das wesentliche Ziel der nächsten Projektphase ist der Einsatz als Selbstevaluierungs- und Erhebungs-Werkzeug.
Nach einer Pilotphase mit einer Auswahl an potentiellen Usern und übergeordneten Einrichtungen sowie darauf folgender Erstevaluierung und Überarbeitung, wird das Werkzeug einem größeren Kreis zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Bis Jahresbeginn 2019 sollen erste Ergebnisse des Sicherheitsstatus in den Kultureinrichtungen vorliegen.
Handlungsempfehlungen
Resultierend aus den Rechercheergebnissen wurde damit begonnen, erste Empfehlungen für weitere Vorgehensweisen, Vorkehrungen, Beratungen sowie Weiterbildungen für kulturelle Einrichtungen zu erstellen.
Das Projekt KuKuRisk wird mit Februar 2019 abgeschlossen. Danach steht das Werkzeug mit sämtlichen Begleitmaterialien und Handlungsempfehlungen allgemein zur Verfügung.